Man kann sich für die Oberfläche der Ereignisse interessieren oder für das, was in der Tiefe des Lebens geschieht.
Charakter geht auf das griechische Verb charassein [χαρασσειν] = einritzen zurück. Eigentlich heißt Charakter Gravur. Gemeint ist damit ein wiedererkennbares Gefüge grundsätzlicher Eigenschaften und Merkmale der Persönlichkeit, das in der Regel über lange Zeiträume oder das ganze Leben hinweg gleich bleibt.
Der Charakter wird von vielen Faktoren beeinflusst. Zum Teil sind Charaktermerkmale angeboren, zu einem anderen Teil werden sie im Laufe des Lebens erworben. Erworben werden Charaktermerkmale entweder durch reaktive Anpassung an Umweltbedingungen oder durch willentliche Anstrengung.
Typische Merkmale sind...
Aus dem Feld der genannten Variablen können zwei herausgehoben werden, die als grundsätzliche Weichensteller beschreibbar sind:
Erlebnisse können angenehm oder unangenehm sein. Der Charakter eines Menschen hängt davon ab, welches Grundmuster er bei Entscheidungen wählt, die entweder das eine oder das andere nach sich ziehen. Dabei sind zwei egozentrische und ein holozentrisches Muster auszumachen. Als holozentrisch gilt ein Muster, wenn es den Vorteil der eigenen Person nicht zum vorrangigen Maßstab aller Entscheidungen macht.
Grundmuster
egozentrisch | holozentrisch | |
vermeidend | strebsam | unparteiisch |
Ich gehe dem Unangenehmen aus dem Weg. | Ich versuche, Angenehmes zu erreichen. | Ich mache das Richtige. |
Mit richtig ist dabei das gemeint, was man nach redlicher Prüfung für richtig hält. Selbstverständlich kann das Richtige angenehm sein. Richtig und angenehm schließen einander nicht aus. Oft gehen sie Hand in Hand. Die Kategorien sind aber nicht deckungsgleich. Vielen fällt es schwer, im konkreten Fall zu unterscheiden.
Die indische Philosophie unterscheidet drei Qualitäten: die Gunas (गुण)...
Tamas entspricht dabei dem egozentrisch-vermeidenden, rajas dem egozentrisch-strebsamen und sattva dem unparteiischen Muster.
Das Leben wird überwiegend von egozentrischen Mustern bestimmt. Dem kann man sich nur schwer entziehen. Die Herausbildung eines Ego ist entwicklungspsychologisch quasi unvermeidbar. Sie bleibt wohl nur bei schwerem Intelligenzmangel aus. Die Entwicklung beginnt, sobald die kindliche Psyche zwischen sich und anderen unterscheidet. Aufgabe des Egos ist es, selektiv für das Wohl der eigenen Person zu sorgen.
Im ursprünglichen Zustand wird das Wohl der Person am Verhältnis angenehmer und unangenehmer Gefühle und Erlebnisweisen abgelesen. Daraus ergeben sich die beiden egozentrischen Grundmuster:
Das Verhältnis beider Erlebnisqualitäten zueinander ist ein einfaches Messinstrument. Wir haben es von unseren animalischen Vorfahren geerbt. Vom Pantoffeltierchen bis zum Menschenaffen hat es gute Dienste geleistet. Bei der Aufgabe, komplexe Entwicklungen zu steuern, versagt es jedoch.
Da Angenehmes und Unangenehmes in einem wechselseitigen Spannungsverhältnis stehen, verwundert es nicht, dass fast jeder beide Muster miteinander kombiniert. Die Mehrzahl bevorzugt jedoch das eine oder das andere Muster, sodass sich zwei charakteristische Verhaltensvarianten ergeben.
Die Zuordnung der griechischen Charaktere zu den hier aufgezeigten Grundmustern gelingt nur teilweise:
Den phlegmatischen und den melancholischen Typus wird man eher der egozentrisch-vermeidenden Variante zuordnen.
Die lebhafte Heiterkeit des Sanguinikers kann Ausdruck egozentrischer Strebsamkeit sein; wenn das Leben seiner Strebsamkeit den erwünschten Lohn beschert oder in Aussicht stellt. Oder aber seine gute Laune ist Ergebnis einer Gelassenheit, die sich eingestellt hat, weil er seine persönlichen Interessen nicht mehr so wichtig nimmt. Dann wäre sein Muster als holozentrisch bzw. unparteiisch einzustufen.
Der vermeidende Mensch geht allem aus dem Weg, was sich mühsam, langweilig, beängstigend oder beunruhigend anfühlen könnte. Er...
Es liegt auf der Hand: Die vermeidende Strategie führt sozial ins Hintertreffen.
Der strebsame Mensch bemüht sich um alles, was sich aufregend, bereichernd oder labend anfühlen könnte. Auf dem Weg zum Angenehmen nimmt er Unangenehmes in Kauf. Er...
Es liegt auf der Hand: Die strebsame Strategie führt sozial auf die Ränge weiter oben... oder zum Herzinfarkt.
Die meisten Menschen stellen früher oder später fest, dass die Kraft egozentrischer Muster, das persönliche Wohl sicherzustellen, begrenzt ist.
Je hartnäckiger der Vermeider Unangenehmes umgeht, desto mehr Unangenehmes setzt ihm das Schicksal als zunehmend versalzene Suppe vor.
Je emsiger der Strebsame dem Lohn seiner Strebsamkeit nachläuft, desto mehr Kraft muss er aufwenden und desto ungünstiger wird das Verhältnis zwischen Nutzen und Einsatz.
Solche Enttäuschungen können zu dreierlei führen:
zu einer Verstärkung des bisherigen Musters...
Klaus hat ziemlich oft krankgefeiert. Jetzt ist seine Stelle weg. Nun meint er erst recht, dass sich die ganze Mühe nicht lohnt. Er versäumt den Termin beim Arbeitsamt.
zu einem Wechsel ins gegenläufige Muster...
Davon überzeugt, dass das Leben sie zu beschenken hat, ging Raffaela dem Unbequemen zwanzig Jahre aus dem Weg. Seit sie nicht mehr glauben kann, dass die große Schenkung noch erfolgt, versucht sie mit aller Kraft, Versäumtes nachzuholen.
zur Bereitschaft, sich nicht nur am unmittelbaren Wohl der Person zu orientieren, sondern an dem, was man für richtig hält...
Es liegt auf der Hand: Wer unparteiisch wird, befreit sich vom Zwang, ständig für das eigene Wohl zu sorgen. Statt Dienstbote seines Vorteils zu sein, qualifiziert er sich für Wesentliches.
Zuordnungen
Die Person | Das Selbst | |
tamas | rajas | sattva |
Sosein | Wachsein |
Die Person vermeidet oder begehrt. Sie will so sein und nicht anders. Das Selbst ist. Die Person will Reichtum, das Selbst Freiheit.
Kaum ein Mensch praktiziert nur einen Pol. Kaum jemand heißt ohne Abstrich Tamas, Rajas oder Sattva; wenn wir uns einmal erlauben, die charakteristischen Pole als drei Inder zu personifizieren. Wie zehn Millionen Farben Mischungen aus rot, gelb und blau sind, bestehen zehn Millionen Charaktere aus tamas, rajas und sattva. Je nach Lage der Dinge entscheidet man sich entweder dafür, etwas Unangenehmes zu vermeiden, es in Kauf zu nehmen, um etwas Angenehmes zu erreichen oder ungeachtet dessen das zu tun, was man für richtig hält.
Muster und persönliche Reife...
vermeidend | + |
strebsam | ++ |
unparteiisch | +++ |
... oder wie groß die Chance ist, aus eigener Kraft glücklich zu werden.
Ob der eine charakteristische Pol wertvoller als der andere ist, sei dahingestellt. Eins ist aber ziemlich sicher:
Wenn man die Verwirklichung einer selbstbestimmten Persönlichkeit als Wert auffasst, können den Mustern unterschiedliche Reifegrade zugeordnet werden.
Der Charakter einer Person wird davon mitbestimmt, welche Ebene ihres möglichen Erfahrungsfeldes sie vorwiegend ins Auge fasst. Das Erfahrungsfeld lässt sich in mehr oder weniger tiefe Schichten aufteilen. Manche Personen richten ihr Interesse auf oberflächliche Regionen, andere beachten tiefere Schichten des Erlebens. Die einen kann man als introvertiert bezeichnen, die anderen als extravertiert.
Schichtenmodell der Wirklichkeitserfahrung
Pol | Ebene | Themenkreis | Beispiel | |
Oberfläche
Tiefe |
1 | Ereignisse, denen das Ich nur mittelbar begegnet | Das Weltgeschehen, von dem das Ich erfährt und über das es sprechen oder sich Gedanken machen kann | Jennifer interessiert sich für Neuigkeiten aus der Welt der Promis. Marko erzählt Werner, wie Lewandowski den Ball über Hölzenbeins Schulter hinweg ins Tor geschlenzt hat. |
2 | Ereignisse, an denen das Ich unmittelbar teilhat | Das, womit sich die Person beim Vollzug ihrer Lebensführung beschäftigt | Martin kauft bei REWE Tiefkühlpizza. Paula sammelt Backrezepte. Seit Jahren erforscht Roland die Biochemie der Propylgallate. | |
3 | Person soziale Rollen |
Kontaktfläche zwischen der Person und ihrem Umfeld | Werner fragt Jennifer, ob sie mit ins Stadion kommt. | |
4 | Begriffliche Ebene des relativen Selbst | Gedanken, bildhafte Vorstellungen, Meinungen und Urteile, die im Bewusstsein auftauchen und vergehen | Beim Einkaufen denkt Martin darüber nach, was Mathilde wohl zur Pizza sagen wird. Roland denkt wie immer über die Gallate nach. | |
5 | Impulshaft-affektive Ebene des relativen Selbst | Gefühle und Impulse unterhalb der begrifflichen Ebene | Mathilde ist überrascht, als Martin mit der Pizza heimkommt. Das hat er noch nie gemacht. | |
6 | Absolutes Selbst Subjekt |
Wahrnehmende Instanz, die durch die Schichten der Wirklichkeit bis zu deren Oberfläche blickt | Theresa betrachtet ihre Person als Ausdrucksform der Wirklichkeit, der keine größere Bedeutung zukommt als anderen Ausdrucksformen auch. |
Die Auswirkungen der Wahl dessen, wofür man sich interessiert, sind für die charakteristische Färbung des Verhaltens beträchtlich. Es macht Sinn, sechs prägende Ausrichtungen zu beschreiben.
Intro und extra
In Analogie zu introspektiv könnte man auch von extraspektiv sprechen. Introspektiv heißt hineinblickend. Extraspektiv wäre dann mit Ausschau haltend passend übersetzt. Letztlich hält aber auch der introspektive Mensch Ausschau: nach dem, was in ihm vorgeht. Für den Verstand sind innen und außen nicht eindeutig zu trennen.
Der Begriff beschreibt vielmehr die Struktur der entsprechenden Ebene. Auf ihr begegnen uns die zehntausend Dinge der äußeren Wirklichkeit, die man jeweils voneinander unterscheiden kann; und jedes Ding wird durch eine Fläche definiert, die es von anderen Dingen abgrenzt.
Bleibt eine Betrachtungsweise rein oberflächlich, konzentriert sie sich auf die Unterscheidbarkeit voneinander abgegrenzter Dinge, nicht auf deren gemeinsamen Nenner oder gar auf den Zusammenhang zwischen dem betrachteten Ding und dem Betrachter selbst. Sie dringt nicht durch die Oberflächen der Erscheinungswelt in die Tiefe innerer Verbindungen vor.
Menschen, die sich einseitig den oberflächlichen Strukturen der Wirklichkeit zuwenden, haben oft Angst vor sich selbst und ihrer Tiefe; oder sie wissen gar nicht, dass sie eine Tiefe haben. So wie das Elektron in einem Kabel von Atom zu Atom wandert, ohne je den Kern der Dinge zu berühren, springt ihr Interesse von einem Thema zum nächsten. Da die Welt der zehntausend Dinge aus einer endlosen Kette flüchtiger Ereignisse besteht, ist für Abwechslung gesorgt.
Der auf die Oberfläche Ausgerichtete....
Stell dir vor: Heute habe ich Frau Matzke getroffen. Sage ich zu ihr: Sind Sie denn schon aus dem Urlaub zurück? Sagt sie: Ach ja, so ein Urlaub geht schnell vorbei. Sage ich: Dabei waren Sie zwei Wochen weg. Sagt sie: Was sind schon zwei Wochen? Sage ich....
Nützliche Extraversion
Außenwendung kann ausgesprochen nützlich sein. Selbst wenn Roland seine innerseelische Dynamik völlig ignoriert, kann die Erforschung der Propylgallate zu Erkenntnissen führen, die der Menschheit dienen. Bei seiner Hinwendung zur Außenwelt redet Roland aber nicht nur über die Gallate. Er begegnet ihnen unmittelbar.
Erst wenn die Außenwendung der Abwehr von Ängsten und Selbstwertzweifel dient und sich einseitig mit Dingen befasst, die nicht zum persönlichen Erleben gehören, führt sie zur Verarmung.
Die häufigste Ausrichtung ist das pragmatische Rollenspiel. Auch sie ist weitgehend oberflächlich. Wir fokussieren unsere Person, die Rollen, die wir als solche spielen, deren unmittelbare Erlebnisse und die Gedanken, die uns dazu durch den Kopf gehen.
Während wir uns bei oberflächlichster Ausrichtung mit dem befassen, was uns nicht unmittelbar betrifft, konzentriert sich der pragmatische Rollenspieler auf das, was ihm auf der Bühne des Lebens tatsächlich begegnet: seine beruflichen und familiären Aufgaben, seine persönlichen Interessen sowie die Verrichtungen des Alltags. So mag sein Blick zwar enger sein als der des Oberflächlichen, dafür reicht er aber tiefer in die eigene Existenz.
Der pragmatische Rollenspieler...
Die Frage, was die Person zu ihrem Wohl zu besorgen hat, beschäftigt den pragmatischen Rollenspieler. Steht stattdessen die Frage im Vordergrund, welchen Rang man innehat, wie viel man gilt und was andere von einem denken, wird die Ausrichtung narzisstisch. Die Person fokussiert nicht ihre Angelegenheiten, sondern ihre Außenwirkung.
Der narzisstisch ausgerichtete Mensch...
Aus der Sicht des absoluten Selbst fängt das Außerhalb bei den Impulsen der Person an und reicht von dort bis an den Außenrand des Universums. Da das absolute Selbst aber nicht dualistisch ist, ist die soeben getroffene Aussage im Grunde falsch. Dem absoluten Selbst ist alles innen und alles außen.
Wortwahl
Benutzt man das Begriffspaar innen-außen im Bezug zum absoluten Selbst, verweist es nicht auf eine topographische Unterteilung. Hilfreich ist es, zwischen wesentlich und unwesentlich zu unterscheiden. Wesentlich ist das Unentbehrliche, also das, ohne das das absolute Selbst nicht wäre. Unwesentlich ist, worauf es verzichten kann ohne in seinem Wesen geschmälert zu sein. Dazu gehört der physikalische Raum und sein Inhalt an flüchtigen Ereignissen. Raum und Inhalt sind Ausdruck, aber nicht Wesen.
Gewiss: Jeder benützt das Denken. Aber nicht jeder weist der Frage, was man richtigerweise von den Dingen denken sollte, vorrangige Bedeutung zu. Allein: Man kann es tun. Dann ist man ein Intellektueller.
Der Intellektuelle...
Unterhalb des begrifflichen Denkens liegt die Schicht des affektiv-impulshaften Erlebens. Es ist das Kerngebiet der (tiefenpsychologischen) Psychologie, ohne dessen Betrachtung Selbsterkenntnis blutleer bleibt. Durch Introspektion erhält der, der sich für sein tieferes Wesen interessiert, Einblick in das, woraus sein relatives Selbst besteht.
Der Introspektive...
Wir können unsere Gefühle und Impulse wahrnehmen. Sie sind als virtuelle Objekte im Bewusstseinsraum betrachtbar. Jenseits des Betrachtbaren liegt der Betrachter selbst: das Subjekt bzw. das absolute Selbst. Um sich mit dem Betrachter zu verbinden, muss man alles überschreiten, was betrachtbar ist, also auch das relative Selbst, das zum Inventar des Individuums gehört. Wer über seine persönliche Individualität hinauswill, versucht, die Wirklichkeit mystisch zu betrachten.
Der Mystiker...
Typen der Wahrnehmungsausrichtung
Schicht | Fokus | ||||||
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | ||
extravertiert | xxx | xx | xx | x | Was um ihn herum geschieht | ||
rollenkonform | x | xxx | xx | xx | x | Persönliche Belange und Interessen | |
narzisstisch | xx | xxx | xx | x | Rang und Rolle der eigenen Person | ||
intellektuell | x | x | xxx | x | Weltbild, gedankliche Vorstellungen | ||
introspektiv | x | x | xx | xxx | Eigenes Erleben, innerseelische Vorgänge | ||
mystisch | x | x | x | xx | xxx | Bezug zur absoluten Wirklichkeit |
Menschen, deren charakterlicher Schwerpunkt im mystischen Pol verankert ist, sind eine Rarität.
Charakter und Persönlichkeit haben viel gemeinsam; aber sie sind nicht deckungsgleich. Der Begriff Person, geht auf das etruskische phersu = Maske zurück. Von daher wird es sprachgeschichtlich auch mit dem lateinischen personare = hindurchtönen in Verbindung gebracht. Die Römer dachten dabei an die Stimme des Schauspielers, die durch seine Bühnenmaske hindurchtönt.
Die Person ist dementsprechend der Repräsentant aller Rollen, die das Ich anderen Personen gegenüber spielt. Im Begriff der Persönlichkeit ist die Bezogenheit zu einer anderen Person also mitgedacht.
Nicht so beim Charakter. Robinson hatte auf seiner Insel keine Gelegenheit, als Person aufzutreten, aber er behielt auch dort seinen Charakter. Die Persönlichkeit ist folglich eine Teilmenge des Charakters.
Seelische Probleme erscheinen meist nicht in beliebiger Mischung. Sie treten in typischen Mustern auf. Viele solcher Muster werden als Persönlichkeitsstörungen klassifiziert. Ein näherer Blick zeigt die Bedeutung charakterlicher Varianten bei der Entstehung der entsprechenden Persönlichkeitsstörungen. Dabei fällt auf....
dass einige Persönlichkeitsstörungen eng mit der egozentrisch-vermeidenden Variante verbunden sind:
dass andere Störungen eher den egozentrisch-strebsamen Typus zum Ausdruck bringen:
dass alle Persönlichkeitsstörungen mit der Neigung verknüpft sind, eher äußerliche Wahrnehmungsebenen zu fokussieren und der affektiv-impulshaften Ebene des relativen Selbst wenig Beachtung zu schenken.
Persönlichkeitsvariante und Blickrichtung
Variante | Blickt auf... |
abhängig | den Anderen, an dem er sich orientiert. |
ängstlich-vermeidend | die Gefahren der Außenwelt. |
depressiv | das Wohl des Anderen, für das er sorgen will. |
dissozial | den Anderen als Beute. |
emotional-instabil | den Anderen als bedingungslos Verbündeten oder empörenden Feind. |
histrionisch | den Anderen als bestätigendes Publikum. |
narzisstisch | die eigene Person als glänzendes Objekt. |
paranoid | die Außenwelt als Quelle des Bösen. |
schizoid | die Außenwelt als das störende Fremde. |
zwanghaft | die Außenwelt als zu beherrschendes Chaos. |
Alle Persönlichkeitsstörungen schwächen sich ab, wenn der Betroffene sein charakteristisches Grundmuster von tamas und rajas nach sattva verschiebt.