Wer beim Blick nach innen darüber urteilt, was er dort entdeckt, schaut durch eine Linse voller Dellen. Selbstwertgefühl entsteht nicht indem man sich positiv bewertet, sondern indem man sich des Wertes der Erkenntnis seiner selbst bewusst wird.

Wissen ist Macht. Wissen ist mehr Macht als forsches Wollen. Je mehr man über sich selbst weiß, desto mehr bewirkt man, ohne sich aufzubäumen.

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Selbstbewusstsein: eher gering

Es deutet vieles darauf hin, dass es Ihnen an Selbstbewusstsein mangelt. Ihr Blick ist einseitig auf die Erfordernisse des Alltags ausgerichtet. Das hat zur Folge, dass Sie Ihre tatsächlichen Impulse und Gefühle nur in groben Zügen wahrnehmen; oder gar reflexartig auf alles reagieren, was von außen auf Sie zukommt. So finden Sie nur wenig Ruhe und fühlen sich vom Leben unter Druck gesetzt. Sie sind ständig auf der Flucht vor unangenehmen Gefühlen, ohne zu wissen, wie Ihnen geschieht. Es ist wie mit dem Hasen und den Igeln. Egal wie schnell der Hase rennt, die Igel, also die unangenehmen Gefühle, sind immer schon dort, wohin der Hase sich vor ihnen zu retten versucht. Am Ziel wird der Hase vom Resultat seiner Mühe enttäuscht.

Zum Mangel an Selbstbewusstsein gehört die Furcht, das eigene Selbst genüge nicht. Wer sich selbst wenig wahrnimmt, neigt dazu, Vorbildern nachzueifern; entweder realen Personen oder den Bildern, die man im Kopf stets bei sich trägt. Der Versuch, Vorbildern zu gleichen, führt im selben Zuge aber zur Ablehnung dessen, was man tatsächlich ist. So schließt sich der Kreis: Als Abgelehnter fühlt man sich minderwertig, den Minderwertigen will man nicht sehen und stattdessen versucht man, das vermeintlich Minderwertige durch etwas Besseres zu ersetzen.

Umgangssprachlich wird Selbstbewusstsein meist mit Selbstsicherheit bzw. einem positiven Selbstwertgefühl gleichgesetzt. Er ist selbstbewusst, soll heißen: Er kennt seinen Wert und handelt dementsprechend unbefangen. Genau betrachtet bezeichnen die Begriffe jedoch Unterschiedliches.

Wer die Welt um sich herum für wichtiger hält, als die Wirklichkeit, die er in sich selbst beachten könnte, riskiert, sich auf der Jagd nach den Gütern der Welt zu entwerten.

Es stimmt zwar: Wissen, positives Urteil und Anspruch gehen fließend ineinander über. Selbstbewusstsein heißt aber mehr, als sich nur seines Wertes bewusst zu sein. Echtes Selbstbewusstsein nimmt die Feinheiten der innerseelischen Dynamik wahr, sodass aus der Erkenntnis dieser Dynamik ein Selbstwerturteil erwachsen kann, das nicht nur auf Kühnheit und Anspruch, sondern auf der Erkenntnis der inneren Reichhaltigkeit steht.

Wenn Sie Ihrer Persönlichkeit mehr Festigkeit verschaffen wollen, sollten Sie öfter darauf achten, was in Ihrem Inneren tatsächlich vorgeht.