Zwanghafte Muster sind dazu da, die Angst vor Ohnmacht, Ausgeliefertsein und Ungewissheit zu bekämpfen. Die Allzweckwaffe der Zwanghaftigkeit ist Kontrolle. Kontrolle befasst sich mit dem Umfeld und dem Innenleben. Nach außen wird Verdächtiges reguliert, im Inneren wird es wegzensiert.
Zwanghafte Muster können das Wohlbefinden fördern; wenn sie notwendige Sicherheit schaffen. Oder sie verhindern es, sobald übermäßiges Sicherheitsdenken die Lebendigkeit beschränkt. Auf die Dosis kommt es an.
Ihre Antworten im Test deuten darauf hin, dass Sie sich vor übertriebenem Eifer, das Leben zwanghafter Kontrolle zu unterziehen, nicht fürchten müssen. Es sieht nicht so aus, als ob Sie der Welt und Ihrer emotionalen Reaktion darauf grundsätzlich misstrauten. Offensichtlich glauben Sie, den Gefahren, in die Sie Ihre Gefühle bringen könnten, gewachsen zu sein. Vermutlich ruhen Sie in sich selbst und gehen davon aus, dass Ihr Boot auch dann heil durch die Stromschnellen des Daseins kommen wird, wenn Sie die Hand am Ruder lockerlassen.
Vermutlich ist Ihr Selbstwertgefühl soweit intakt, dass Sie es für unnötig halten, Niederlagen, die es dämpfen könnten, durch ein Übermaß an Selbstbestimmung abzuwehren. Denkbar ist aber auch, dass Sie keineswegs in sich ruhen; und dass von einer harmonischen Beziehung zu Ihren Gefühlen nicht die Rede sein kann.
Vielleicht wissen Sie bloß nicht, wie man das Leben ordnet. Es könnten emotional-instabile Züge oder ADHS-Merkmale vorliegen.
Vielleicht ist Ihre Sehnsucht nach Zuwendung so groß, dass Ihnen der Mut fehlt, als jemand zu erscheinen, der Macht und Kontrolle ausübt. Denkbar ist das bei depressiven, histrionischen oder abhängigen Mustern.