Ein bisschen gesunde Vorsicht ist dabei. Wo kämen wir aber auch hin, wenn jeder alles riskierte? So oft kann Persien nicht erobert werden, als dass es für tausend Alexanders Platz in der Geschichte gäbe.
Der ängstlich-vermeidende Pol ist im Repertoire menschlicher Lebensstile tief verankert. Von ihm gehen segensreiche wie schädliche Wirkungen aus. Wann es sinnvoll ist, seiner Angst nachzugeben und Handlungen zu vermeiden, die riskant erscheinen, ist eine Frage, vor die uns das Leben immer wieder stellt. Eine klare Regel, nach der zu entscheiden wäre, gibt es nicht.
Ihr Ergebnis deutet darauf hin, dass Sie sich weiträumig um die Mitte der Waagschalen bewegen. Das Resultat Ihres Balanceakts ist vermutlich so, dass Sie sich nicht grämen müssen. Sie sind zwar nicht die Idealbesetzung für einen Actionknaller, bei dem sich ein Dutzend Autos mehrfach überschlagen oder unter gewaltigen Explosionen in Flammen aufgehen und Sie zu guter Letzt das Universum vor einem ganz üblen Schurken retten, Sie sind aber auch kein Angsthase, den die Regie des Lebens bestenfalls bei den Teletubbies einsetzt. Mit anderen Worten: Mit Ihrer Mischung aus Vorsicht und Tatkraft sind Sie für die meisten Geschichten, die das Leben spielt, gut gerüstet.
Waagschalen pendeln um eine Mitte herum. Je mehr Gewicht auf der Mitte liegt, desto besser gleicht sie Schwankungen in den Außenbereichen aus. Wo mag diese Mitte liegen? Doch wohl nirgendwo anders als in Ihnen selbst.
Schauen Sie also nicht nur nach außen; dorthin, wo das Risiko droht und die Erfolge locken. Richten Sie die Aufmerksamkeit öfter nach innen. Suchen Sie den Kompass, der in der Mitte liegt, und dessen Zeiger weder von Angst noch von der Aussicht auf Gewinn besonders zu beeindrucken ist. Das Wichtigste ist nicht, dass Sie immer die optimale Entscheidung treffen. Auf Dauer nützt es Ihnen mehr, zu wissen, wie es zur Entscheidung kam.