Testergebnis
Verdacht auf Alkoholerkrankung
Es ist zu befürchten, dass das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist. Entweder schildern Sie ein Trinkmuster, das eines oder mehrere Elemente enthält, die als eindeutige Belege einer Abhängigkeitserkrankung gelten oder Ihr Trinkmuster ist so aus der Spur gelaufen, dass man auch ohne eindeutige Belege ernsthaft den Verdacht auf eine Suchterkrankung äußern muss. Zu den eindeutigen Belegen gehören folgende Symptome:
- Kontrollverlust
Das heißt, der Kranke kann die Trinkmengen, die er sich vorgenommen hat und für vertretbar hält, nicht einhalten.
- Entzugserscheinungen
Zittern, Schweißausbrüche, Delirium, epileptische Anfälle, Angstzustände, vegetative Entgleisung
- Folgeerkrankungen oder schwere soziale Folgeschäden
- Spiegeltrinken
Dabei handelt es sich um den Versuch, Entzugserscheinungen durch regelmäßige Alkoholzufuhr zu vermeiden.
Es ist höchste Zeit, dass Sie das Kind im Brunnen vor dem Ertrinken retten. Wahrscheinlich ist das Kind im Brunnen ein treffendes Sinnbild für Ihr Selbstwertgefühl. Schädlicher Alkoholkonsum geht stets von Minderwertigkeitsgefühlen aus, die der Betroffene durch die betäubende oder die enthemmende Wirkung des Suchtmittels überwinden will. Betäubungsmittel zur Bewältigung von Selbstwertzweifeln wirken immer nur kurzfristig. Auf lange Sicht verschlimmern sie die Lage. Sie führen dazu, dass das Kind immer tiefer im Abgrund versinkt und meint, die Dunkelheit nur durch noch mehr Suchtmittel ertragen zu können.
Suchtkrank zu sein, ist kein Grund, die Hoffnung aufzugeben. Im Gegenteil: Sucht ist eine der wenigen Krankheiten, deren Gefahrenpotenzial man aus eigener Kraft vollständig von sich abwenden kann. Das kann man bei der Multiplen Sklerose nicht. Es gibt Millionen schwer kranke Menschen auf der Welt, die sofort bereit wären, mit Ihnen zu tauschen.
Andererseits ist die Befreiung von der Sucht kein leichtes Spiel. Sie kann viel Mut und Beharrlichkeit erfordern. Wer aber den Mut hat, solche Mengen giftiges Zeug zu trinken wie Sie, wird auch den Mut haben, damit aufzuhören.
Heute ist der...
Ist das nicht ein guter Tag, um eine Entscheidung zu treffen?
Was Sie tun können:
- Sprechen Sie offen mit Ihrem Hausarzt. Lassen Sie sich über die Risiken des Trinkens, aber auch über die Risiken eines Alkoholentzugs aufklären.
- Wenn keine Entzugserscheinungen erkennbar sind und es Ihr Arzt für unbedenklich hält, schränken Sie die Trinkmenge vorsichtig, aber nachhaltig ein. Falls es Ihnen nicht gelingt, kontrolliert zu trinken, also nur so viel, wie es ohne Schaden möglich ist, ist es das Beste, Sie werden abstinent. Keine Bange: Abstinenz ist kein Jammertal, sondern eine gute Ausgangsbasis um echte Lebensqualität zu finden.
- Falls bei Einschränkungen der Trinkmenge Entzugserscheinungen auftreten, streben Sie am besten eine stationäre Entgiftung an. Ambulante Entgiftungen sind bei bekannten Entzugserscheinungen sind ebenfalls möglich, allerdings sollten Sie sich darauf nur in enger Rücksprache mit Ihrem Arzt einlassen. Vor allem beim Vorliegen körperlicher Zusatzerkrankungen ist eine stationäre Entgiftung die bessere Wahl.
- Informieren Sie sich über die Möglichkeiten einer spezifischen Behandlung Ihrer Sucht. Dazu gehören Langzeittherapien (sogenannte Entwöhungsbehandlungen) sowie sozialpsychiatrischen Unterstützungen durch abstinenzwahrende Einrichtungen.
- Beschäftigen Sie sich intensiv mit Fragen des Selbstwertgefühls. Gehen Sie dazu über, Minderwertigkeitsgefühle als bloße Erfahrung hinzunehmen, statt ständig zu versuchen, sie abzuschütteln.
- Suchen Sie Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe.