Sich selbst zu bejahen ist sinnvoll. Sich bei der Beurteilung des eigenen Wertes von der Bedingung abhängig zu machen, in der Rangordnung stets oben zu stehen, ist jedoch ein Hindernis, wenn man ein selbstbestimmtes Leben führen will. Wer meint, er müsse immer der Beste sein, muss sich anstrengen, zumindest als solcher zu gelten. Das kann er auf zweierlei Art:
Es sieht so aus, als ob Sie auf die eine oder andere Art versuchten, eine hervorgehobene Position einzunehmen. Eine wichtige Triebkraft Ihres Verhaltens scheint die Furcht zu sein, entwertet zu werden. Um sich dagegen zu schützen, meinen Sie, Anspruch auf die Bestätigung und Bewunderung durch andere zu haben. Die giftige Kehrseite des Anspruchs, bewundert zu werden, liegt jedoch stets in der Tatsache bereit, dass Bewunderung durch Bewunderer vergeben wird. Die Abhängigkeit von Bewunderern stellt das Überlegenheitsgefühls des Bewunderten genauso infrage, wie sein Anspruch es hebt. So entsteht ein Teufelskreis. Man kann kein stabiles Selbstwertgefühl entwickeln, wenn man dazu auf die Tribute anderer angewiesen ist.
Balanceakt
Bei Lob und Tadel das richtige Maß zu finden, ist für Eltern nicht leicht. Es ist klar: Kindern tut es gut, für Leistungen gelobt zu werden. Es ist auch klar, dass für größere Leistungen mehr Lob fällig wird. Das kann zu einer Entwicklung führen, die in narzisstische Muster einmündet. Ist der Ehrgeiz der Eltern zu groß, kann es sein, dass sie nur größte Leistungen anerkennen und bei normalen enttäuscht sind. Gefällt dem Kind Anerkennung zu gut, kann es verführt sein, alles zu tun, um mehr davon zu bekommen. Treffen beide Komponenten aufeinander, gilt nur noch das Siegertreppchen als annehmbares Ziel. Dort landet man entweder durch die ständige Bereitschaft, mehr als andere zu leisten oder durch den Hochmut zu glauben, dass man von je her dort steht.
Narzisstische Denk- und Verhaltensmuster entwickeln sich oft bei Menschen, denen es in der Kindheit an angemessener Bestätigung gefehlt hat:
Zu Ihren typischen Abwehrmechanismen zählen: