Seele und Gesundheit

Zufriedenheit


Man kann zufrieden sein, wenn man sich eine soziale Position erarbeitet hat, die den eigenen Ansprüchen entspricht. Man wird auch zufrieden, wenn man eine innere Arbeit leistet, die aus der psychologischen Abhängigkeit von sozialen Positionen befreit. Beide Wege sind gesund, weil beide Abhängigkeiten vermindern. Die erreichte Zufriedenheit kann auf lange Sicht stabil sein; besonders, wenn man beide Wege klug kombiniert.

Zufriedenheit durch Suchtmittel ist stets flüchtig, weil sie Abhängigkeiten nicht vermindert, sondern vertieft und Reifungsschritte bremst. Dasselbe gilt für süchtiges Verhalten generell. Auch wer kauft, spielt oder Medieninhalte konsumiert, um seine Unzufriedenheit zu überdecken, gerät in einen Kreislauf, der abwärts führt. Wie so oft macht auch hier die Dosis das Gift. Der Himmel erlaubt uns eine Menge Sünden, bevor er missmutig wird.

Zufriedenheit ist ein Zustand innerer Ruhe. Je weniger das eigene Befinden von äußeren Faktoren abhängt, desto eher kann man im Inneren zur Ruhe kommen.

Mitschwingen oder selbst bestimmen

Erfreuliche Ereignisse erfüllen das Bewusstsein mit Freude und unerfreuliche mit Leid. Unsere Stimmung schwingt parallel zum Tidenhub der Welt, die uns umgibt. Das Ausmaß der Schwingung liegt aber nicht fest. Es hängt von der Bedeutung ab, die wir den Wechselfällen des Lebens geben.

Dem einen ist die Welt alles, was er sieht. Ein anderer betrachtet sie als Kette flüchtiger Ereignisse, die er als Oberfläche der Wirklichkeit zur Kenntnis nimmt. Es ist klar:

Freuden zweierlei Art

weltbestimmt selbstbestimmt
Ich freue mich am erfreulichen Ereignis. Ich freue mich, dass mich Ereignisse nur wenig beeinflussen.
flüchtig und schwankend stabil

Leiden zweierlei Art

weltbestimmt selbstbestimmt
Ich leide unter den Umständen. Ich leide darunter, Umständen zu viel Bedeutung beizumessen.
chronisch wiederkehrend durch Introspektion behebbar