Kontraindikationen der Psychopharmaka


Quellen

Kontraindikationen sind Krankheiten und Umstände, die gegen die Anwendung eines Medikaments sprechen oder seine Anwendung einschränken, weil mit gehäuften oder gefährlichen Nebenwirkungen zu rechnen ist. Man unterteilt sie in Gegenanzeigen und Anwendungsbeschränkungen.

Gegenanzeigen sind absolute Kontraindikationen. Von der Einnahme des Medikaments wird abgeraten.

Anwendungsbeschränkungen sind relative Kontraindikationen. Beim Einsatz des Medikaments muss besondere Vorsicht walten.

Je nach Problemlage muss gelegentlich individuell abgewogen werden, ob eine Kontraindikation als absolut oder als relativ einzuschätzen ist. Möglich ist, dass zwei relative Kontraindikationen in der Summe zu einer absoluten führen.

  1. Antidepressiva
    Mittel gegen Depressionen, Angst und Zwang
  2. Antipsychotika / Neuroleptika
    Mittel gegen Psychosen
  3. Stimmungsstabilisatoren
    Mittel zur Phasenprophylaxe
  4. Schlaf- und Beruhigungsmittel
  5. Antidementiva
    Mittel zur Behandlung von Demenzen
  6. Psychostimulanzien
    Mittel zur Behandlung der ADHS

Achtung

Alle Angaben
ohne
Gewähr

Alle Informationen dieser Seite sind unvollständig. Gegen den Einsatz bestimmter Medikamente könnten auch Krankheiten und Umstände sprechen, die hier nicht aufgeführt sind.

Überprüfen Sie immer die Angaben im Beipackzettel.

Nehmen Sie verschreibungs­pflichtige Medikamente nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein.

Wohlgemerkt!

Angaben zu Kontraindikationen, die man in unterschiedlichen Quellen findet, sind nicht immer deckungsgleich. Manche Probleme werden von unterschiedlichen Autoren unterschiedlich bewertet.

Kontraindikationen, die aus dem Wirkspektrum der Substanz logisch abzuleiten sind, werden in den untersuchten Quellen zum Teil nicht genannt. Die angebotene Übersicht ist daher nicht durchgehend logisch kohärent.

Gerade bei neuen Substanzen ist davon auszugehen, dass seltene, aber möglicherweise gefährliche Gegenanzeigen noch nicht bekannt sind.

Für alle aufgeführten Substanzen gilt: Zu den Kontraindikationen zählt auch die Behandlung mit Medikamenten, bei denen es zu Wechselwirkungen kommen kann sowie die Unverträglichkeit von Inhaltsstoffen.

1. Antidepressiva

Wirkstoff Kontraindikation
absolut relativ
Trizyklische Antidepressiva
Amitriptylin, Amitriptylinoxid, Clomipramin, Desipramin, Dosulepin, Doxepin, Imipramin, Nortriptylin, Trimipramin

Tetrazyklisches Antidepressivum
Maprotilin
Allergie gegen die Substanz
Engwinkelglaukom / Grüner Star
Prostatavergrößerung mit Restharn
Herzinfarkt / Herzrhythmusstörungen
Vergiftung mit dämpfenden Pharmaka oder Alkohol
Schwere Leberfunktionsstörung
Schwere Nierenfunktionsstörung
Erhöhte Krampfbereitschaft / Epilepsie
Erkrankungen der blutbildenden Organe
Akuter Harnverhalt
Darmverschluss (Paralytischer Ileus)
Delirium
Demenz
Kombination mit MAO-Hemmer
Prostatavergrößerung ohne Restharn
Konsum dämpfender Pharmaka oder Alkohol
Mäßige Leberfunktionsstörung
Mäßige Nierenfunktionsstörung
Leichte Störung der blutbildenden Organe
Hirnorganisches Psychosyndrom
EKG-Veränderungen (QT-Syndrom)
Kaliummangel
Kreislauflabilität, Kollapsneigung
Akute Selbstmordgefahr
Hohes Alter, schlechter Allgemeinzustand
Chronische Verstopfung
Schilddrüsenüberfunktion
Akute Psychosen, Manien in der Vorgeschichte
Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Übergewicht
Kombination mit bestimmten Medikamenten
SSRI
Citalopram, Escitalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin, Sertralin
Vergiftung mit dämpfenden Pharmaka oder Alkohol
Schwere Leberfunktionsstörung
Schwere Nierenfunktionsstörung
Erhöhte Krampfbereitschaft / Epilepsie
Kombination mit MAO-Hemmer
Erhöhte Krampfbereitschaft / Epilepsie
Engwinkelglaukom / Grüner Star
Herzinfarkt / Herzrhythmusstörungen
Blutungsneigung oder Faktoren, die das Risiko von Blutungen erhöhen
Akute Selbstmordgefahr
Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
Mirtazapin Kombination mit MAO-Hemmer
Miktionsstörungen bei Prostatavergrößerung
Konsum dämpfender Pharmaka oder Alkohol
Leberfunktionsstörung
Nierenfunktionsstörung
Hirnorganisches Psychosyndrom
Erhöhte Krampfbereitschaft / Epilepsie
Herzerkrankungen, Zustand nach frischem Herzinfarkt, EKG-Veränderungen (QT-Syndrom)
Niedriger Blutdruck, Kreislauflabilität, Kollapsneigung
Akute Selbstmordgefahr
Hohes Alter, schlechter Allgemeinzustand
Akute Psychosen, Manien in der Vorgeschichte
Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Übergewicht
Kombination mit bestimmten Medikamenten
Reboxetin Erhöhte Krampfbereitschaft / Epilepsie
Kombination mit MAO-Hemmer
Akute Psychosen, Manien in der Vorgeschichte
Akute Selbstmordgefahr
Niedriger Blutdruck, Kreislauflabilität, Kollapsneigung
Hohes Alter, schlechter Allgemeinzustand
Herzerkrankungen, Zustand nach frischem Herzinfarkt, EKG-Veränderungen (QT-Syndrom)
Nierenfunktionsstörung
Miktionsstörungen bei Prostatavergrößerung
Engwinkelglaukom / Grüner Star
Venlafaxin Kombination mit MAO-Hemmer
Kombination mit Tryptophan
instabile koronare Herzerkrankungen, Zustand nach frischem Herzinfarkt
Engwinkelglaukom / Grüner Star
Konsum dämpfender Pharmaka oder Alkohol
Leberfunktionsstörung
Nierenfunktionsstörung
Erhöhte Herzfrequenz / Tachycardie
Erhöhte Krampfbereitschaft / Epilepsie
Bluthochdruck (Hypertonie)
Akute Psychosen, Manien in der Vorgeschichte
Akute Selbstmordgefahr
Kombination mit bestimmten Medikamenten
MAO-Hemmer
Moclobemid, Tranylcypromin
Unkontrollierter Bluthochdruck (Hypertonie), Bekannte hypertone Blutdruckspitzen
Phäochromozytom
Erkrankungen der Hirngefäße
Leberfunktionsstörung
Nierenfunktionsstörung
Vergiftung mit dämpfenden Pharmaka oder Alkohol
Karzinoid
Porphyrie
Diabetes insipidus
Kombination mit bestimmten Medikamenten
Erhöhte Krampfbereitschaft / Epilepsie
Herzerkrankungen, Zustand nach frischem Herzinfarkt
Verzehr großer Mengen Tyramin-haltiger Lebensmittel
Akute Selbstmordgefahr
Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
Akute Psychosen, Manien in der Vorgeschichte
Duloxetin Unkontrollierter Bluthochdruck (Hypertonie), Bekannte hypertone Blutdruckspitzen
Herzerkrankungen, Zustand nach frischem Herzinfarkt
Leberfunktionsstörung
Nierenfunktionsstörung
Kombination mit MAO-Hemmer
Akute Psychosen, Manien in der Vorgeschichte, Bipolare Störung
Behandelter Bluthochdruck (Hypertonie)
Engwinkelglaukom / Grüner Star
Blutungsneigung oder Faktoren, die das Risiko von Blutungen erhöhen
Johanniskraut, Hypericum Lichtüberempfindlichkeit der Haut
Trazodon Vergiftung mit dämpfenden Pharmaka oder Alkohol
Delirium
Kombination mit MAO-Hemmer
Karzinoid-Syndrom
Herzinfarkt / Herzrhythmusstörungen
Leberfunktionsstörung
Akute Selbstmordgefahr
Agomelatin Leberfunktionsstörung, Leberzirrhose
Akute Psychosen, Manien in der Vorgeschichte
Konsum dämpfender Pharmaka oder Alkohol
Mäßige Leberfunktionsstörung
Nierenfunktionsstörung
Demenz
Bupropion Erhöhte Krampfbereitschaft / Epilepsie
Kombination mit MAO-Hemmer
Bulimie, Anorexie
Leberzirrhose
Leberfunktionsstörung
Nierenfunktionsstörung
Akute Selbstmordgefahr
Alkoholerkrankung
Schädel-Hirn-Trauma
Akute Psychosen, Manien in der Vorgeschichte, Bipolare Störung
Milnacipran Unkontrollierter Bluthochdruck (Hypertonie), Bekannte hypertone Blutdruckspitzen
Nierenfunktionsstörung
Kombination mit MAO-Hemmer
instabile koronare Herzerkrankungen, Zustand nach frischem Herzinfarkt
Behandelter Bluthochdruck (Hypertonie)

2. Neuroleptika / Antipsychotika

Wirkstoff Kontraindikation
absolut relativ
Klassische Neuroleptika
Haloperidol, Perphenazin, Benperidol, Bromperidol, Chlorprothixen, Flupentixol, Fluphenazin, Fluspirilen, Melperon, Perazin, Pipamperon, Pimozid, Thioridazin, Zuclopenthixol
Vergiftung mit dämpfenden Pharmaka oder Alkohol
Engwinkelglaukom / Grüner Star
Prostatavergrößerung mit Restharn
Herzinfarkt / Herzrhythmusstörungen
Schwere Leberfunktionsstörung
Schwere Nierenfunktionsstörung
Erhöhte Krampfbereitschaft / Epilepsie
Erkrankungen der blutbildenden Organe
Akuter Harnverhalt
Darmverschluss (Paralytischer Ileus)
Delirium
Demenz
Depression
Prolaktinabhängige Tumore
Kreislauflabilität, Kollapsneigung
Parkinson Erkrankung
Phäochromozytom
Quetiapin Vergiftung mit dämpfenden Pharmaka oder Alkohol
Kreislauflabilität, Kollapsneigung
Herzinfarkt / Herzrhythmusstörungen, QT-Syndrom
Schwere Leberfunktionsstörung
Schwere Nierenfunktionsstörung
Erhöhte Krampfbereitschaft / Epilepsie
Erkrankungen der blutbildenden Organe
Amisulprid Prolaktinabhängige Tumore, Hyperphysäre Prolaktinome, Brustkrebs
Schwere Nierenfunktionsstörung
Clozapin Erhöhte Krampfbereitschaft / Epilepsie
Erkrankungen der blutbildenden Organe
Herzerkrankungen, Zustand nach frischem Herzinfarkt, Myokarditis
Kreislauflabilität, Kollapsneigung
Vergiftung mit dämpfenden Pharmaka oder Alkohol
Schwere Leberfunktionsstörung
Schwere Nierenfunktionsstörung
Engwinkelglaukom / Grüner Star
Prostatavergrößerung mit Restharn
Darmverschluss (Paralytischer Ileus), Obstipation (Verstopfung)
Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Übergewicht
Risperidon, Paliperidon Lewy-Körperchen-Demenz
Prolaktinabhängige Tumore, Hyperphysäre Prolaktinome, Brustkrebs
Leberfunktionsstörung
Nierenfunktionsstörung
Parkinson Erkrankung
Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Übergewicht
Erhöhte Krampfbereitschaft / Epilepsie
Herzerkrankungen, Zustand nach frischem Herzinfarkt, QT-Syndrom
Ältere Patienten
Olanzapin Engwinkelglaukom / Grüner Star
Ältere Patienten
Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Übergewicht
Prostatavergrößerung mit Restharn
Darmverschluss (Paralytischer Ileus), Obstipation (Verstopfung)
Parkinson Erkrankung
Schwere Leberfunktionsstörung
Erkrankungen der blutbildenden Organe
Herzinfarkt / Herzrhythmusstörungen, QT-Syndrom
Fettstoffwechselstörungen
Ziprasidon Herzinfarkt / Herzrhythmusstörungen, QT-Syndrom, Herzinsuffizienz
Leberfunktionsstörung
Nierenfunktionsstörung
Erhöhte Krampfbereitschaft / Epilepsie
Kreislauflabilität, Kollapsneigung
Konsum dämpfender Pharmaka oder Alkohol
Ältere Patienten, Demenz
Bluthochdruck
Erhöhtes Risiko für Schlaganfall
Aripiprazol Schwere Leberfunktionsstörung
Erhöhte Krampfbereitschaft / Epilepsie
Ältere Patienten
Herzerkrankungen, Zustand nach frischem Herzinfarkt
Kreislauflabilität, Kollapsneigung
Venöse Thomboembolie
Erkrankungen der Blutgefäße des Gehirns (zerebrovaskuläre Erkrankungen)

3. Mittel zur Phasenprophylaxe

Wirkstoff Kontraindikation
absolut relativ
Lithium Nierenfunktionsstörung
Morbus Addison
Salzarme Diät
Erkrankungen mit gestörter Regulation des Natriumgehalts im Blut
Herz- Kreislauferkrankungen, Zustand nach frischem Herzinfarkt
Erhöhte Krampfbereitschaft / Epilepsie
Herzrhythmusstörungen
Schilddrüsenunterfunktion
Myasthenia gravis
Psoriasis
Myeloische Leukämie
Flüssigkeitsmangel
Valproinsäure Schwangerschaft
Schwere Leberfunktionsstörung (auch bei Geschwistern des Patienten)
Funktionsstörung der Bauchspeicheldrüse
Porphyrie
Blutgerinnungsstörungen, Erkrankungen der blutbildenden Organe
Angeborene Enzymopathien
Lupus erythematodes
Nierenfunktionsstörung
Hypoproteinämie (Eiweißmangel im Blut)
Carbamazepin Erkrankungen der blutbildenden Organe
Intermittierende Porphyrie
AV-Block
Überempfindlichkeit gegen trizyklische Antidepressiva
Kombination mit MAO-Hemmer
Nierenfunktionsstörung
Schwere Leberfunktionsstörung
Schwere Herz-Kreislauferkrankungen
Myotone Dystrophie
Salzmangel im Blut, Hyponatriämie
Lamotrigin Leberfunktionsstörung
Nierenfunktionsstörung
Hautreaktionen auf Antiepileptika in der Vorgeschichte
Akute Selbstmordgefahr, vor allem bei Patienten mit Bipolarer Störung

4. Schlaf- und Beruhigungsmittel

Wirkstoff Kontraindikation
absolut relativ
Benzodiazepine
Diazepam, Lorazepam, Oxazepam, Alprazolam, Flunitrazepam, Bromazepam, Nordazepam, Clobazam
Vergiftung mit dämpfenden Pharmaka oder Alkohol
Myasthenia gravis
Spinale oder zerebelläre Formen der Ataxie
Leberfunktionsstörung
Nierenfunktionsstörung
Obstruktive Störungen der Atmung, Asthma, Schlaf-Apnoe-Syndrom
Abhängigkeitserkrankungen, Sucht
Ältere Patienten
Engwinkelglaukom / Grüner Star
Benzodiazepin-
ähnliche Stoffe

Zaleplon, Zolpidem, Zopiclon
Obstruktive Störungen der Atmung, Asthma, Schlaf-Apnoe-Syndrom
Schwere Leberfunktionsstörung
Vergiftung mit dämpfenden Pharmaka oder Alkohol
Myasthenia gravis
Mäßige Leberfunktionsstörung
Chronische Ateminsuffizienz
Ältere Patienten
Abhängigkeitserkrankungen, Sucht
Promethazin Engwinkelglaukom / Grüner Star
Akuter Harnverhalt, Prostatavergrößerung mit Restharn
Vergiftung mit dämpfenden Pharmaka oder Alkohol
Darmverschluss (Paralytischer Ileus)
Erhöhte Krampfbereitschaft / Epilepsie
Schwere Leberfunktionsstörung
Schwere Nierenfunktionsstörung
Erkrankungen der blutbildenden Organe
Kreislauflabilität, Kollapsneigung
Delirium
Demenz
Hydroxyzin Engwinkelglaukom / Grüner Star
Akuter Harnverhalt, Prostatavergrößerung mit Restharn
Vergiftung mit dämpfenden Pharmaka oder Alkohol
Kombination mit MAO-Hemmer
Leberfunktionsstörung
Herzinfarkt / Herzrhythmusstörungen, QT-Syndrom, Herzinsuffizienz
Kortikale Hirnschäden, erhöhte Krampfbereitschaft / Epilepsie
Opipramol Ähnlich trizyklische Antidepressiva Ähnlich trizyklische Antidepressiva

5. Mittel zur Behandlung von Demenzen / Antidementiva

Wirkstoff Kontraindikation
absolut relativ
Donepezil Erhöhte Krampfbereitschaft / Epilepsie
Magengeschwür
Kollapsneigung
Erregungsleitungsstörungen des Herzens, Sick-Sinus-Syndrom, Bradykardie
Asthma, obstruktive Lungenerkrankungen
Verengung des Blasenausgangs
Nierenfunktionsstörung
Leberfunktionsstörung
Galantamin Nierenfunktionsstörung
Leberfunktionsstörung
Erhöhte Krampfbereitschaft / Epilepsie
Magengeschwür
Kollapsneigung
Erregungsleitungsstörungen des Herzens, Sick-Sinus-Syndrom, Bradykardie
Schwere Herzerkrankungen, Zustand nach Herzinfarkt, Angina pectoris
Asthma, obstruktive Lungenerkrankungen
Verengung des Blasenausgangs
Störungen des Kaliumhaushaltes
Memantine Erhöhte Krampfbereitschaft / Epilepsie
Nierenfunktionsstörung, akuter Harnwegsinfekt
Leberfunktionsstörung, Zustand nach Herzinfarkt, unkontrollierter Bluthochdruck
Rivastigmin Erhöhte Krampfbereitschaft / Epilepsie
Magengeschwür
Kollapsneigung
Erregungsleitungsstörungen des Herzens, Sick-Sinus-Syndrom, Bradykardie
Asthma, obstruktive Lungenerkrankungen
Verengung des Blasenausgangs
Nierenfunktionsstörung
Leberfunktionsstörung

6. Mittel zur Behandlung der ADHS / Psychostimulanzien

Wirkstoff Kontraindikation
absolut relativ
Methylphenidat Schwangerschaft und Stillzeit
Unbehandelter Bluthochdruck
Koronare Herzkrankheit (Angina pectoris), Herzfehler
Herzmuskelerkrankungen
Herzrhythmusstörungen
Durchblutungsstörungen des Gehirns
Zustand nach Schlaganfall
Aneurysma (Form krankhafter Erweiterung arterieller Blutgefäße)

Schwere affektive Erkrankung, Manie
Gilles-de-la-Tourette-Syndrom
Schizophrenie
Psychose in der Vorgeschichte

Gefäßentzündung (Vaskulitis)
Grüner Star (Glaukom)
Phäochromozytom
Selbstmordgefahr
Angststörungen
Zwangsstörungen
Ticstörungen

Medikamenten- oder Drogenabhängigkeit
Erhöhte Krampfbereitschaft / Epilepsie
Magersucht
Bipolare Störung
Erkrankungen der Leber, der Nieren oder der blutbildenden Organe
Kombination mit bestimmten Medikamenten


Quellen:
Die Übersicht führt ausgewählte Informationen aus folgenden Quellen zusammen:
Siehe Wechselwirkungen Verschlimmerung der Erkrankung durch anticholinerge Nebenwirkung des Antidepressivums. Antidepressiva mit starker anticholinerger Wirkung sind: Amitriptylin, Amitriptylinoxid, Clomipramin, Maprotilin und Trimipramin. Die anticholinerge Wirkung von Imipramin, Doxepin, Desipramin, Mirtazapin und Nortriptylin wird als schwächer eingeschätzt. Auch für Substanzen, denen eine anticholinerge Nebenwirkung mancherorts abgesprochen wird, wird zugleich eine relative Kontraindikation bei Engwinkelglaukom, Harnverhalt bzw. paralytischem Darmverschluss benannt. Zum Beispiel: Reboxetin, Duloxetin, Venlafaxin. Verschlimmerung der Erkrankung durch anticholinerge Nebenwirkung des Neuroleptikums. Neuroleptika mit starker anticholinerger Wirkung sind: Clozapin, Levomepromazin und Olanzapin. Die anticholinerge Wirkung von Chlorprothixen und Perazin wird als mittel eingeschätzt; als schwach bis fehlend jene von: Amisulprid, Aripiprazol, Benperidol, Flupentixol, Fluphenazin, Fluspirilen, Haloperidol, Melperon, Perphenazin, Pipamperon, Quetiapin, Risperidon, Ziprasidon, Zuclopenthixol Kombination nicht empfohlen!
Gefahr von Krampfanfällen, Blutdruckabfall, Halluzinationen, Verwirrtheitszuständen, Zittern, Schwitzen, vegetativer Entgleisung.
Das Psychopharmakon senkt die Krampfschwelle. Dadurch kann es zu vermehrten Krampfanfällen kommen. Anwendung des Medikaments nur bei engmaschiger Kontrolle und sehr guter Einstellung des Krampfleidens durch Antiepileptika zu vertreten. Das genannte Psychopharmakon kann Herzrhythmusstörungen verursachen. Bei vorbestehenden Herzrhythmusstörungen können diese verstärkt werden. Besonders gefährlich ist das beim QT-Syndrom (einer bestimmten Reizleitungsstörung im Herzen). Die Gefahr wächst zusätzlich, wenn andere Medikamente eingenommen werden, die ebenfalls die QT-Strecke im EKG verlängern können. Das genannte Psychopharmakon kann Leberschäden verursachen. Bei vorbestehender Leberschädigung kann es zur Aufsummierung der Schäden kommen. In schweren Fällen kann das zu Leberversagen führen. Bei leichten bis mäßigen Leberschäden ist eine Anwendung nur bei regelmäßiger Kontrolle der Leberfunktion vertretbar. Bei verminderter Leberfunktion kann sich die Substanz im Körper anhäufen. Wenn überhaupt, sollte dann nur mit niedriger Dosis behandelt werden. Zusätzlich notwendig sind Bestimmungen des tatsächlichen Blutspiegels. Durch das Aufsummieren toxischer Effekte verschiedener dämpfender Pharmaka sowie von Alkohol oder Drogen können schwere Folgeschäden entstehen. Das genannte Psychopharmakon kann die blutbildenden Organe schädigen. Dadurch kann es zur Verminderung wichtiger Blutbestandteile kommen; vor allem der weißen Blutkörperchen (Leukozyten), der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und der Blutplättchen (Thrombozyten). Bei vorbestehender Erkrankung des blutbildenden Systems, kann die Erkrankung verschlimmert werden. Ein Absinken der Leukozyten unter die Mindestgrenze kann zu schwerer Infektionsanfälligkeit führen. Clozapin kann häufiger als andere Psychopharmaka die blutbildenden Organe schädigen. Dadurch kann es zur Verminderung wichtiger Blutbestandteile kommen; vor allem der weißen Blutkörperchen (Leukozyten), der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und der Blutplättchen (Thrombozyten). Bei vorbestehender Erkrankung des blutbildenden Systems, kann die Erkrankung verschlimmert werden. Ein Absinken der Leukozyten unter die Mindestgrenze kann zu schwerer Infektionsanfälligkeit führen. Daher sind bei einer Behandlung mit Clozapin engmaschige Blutbildkontrollen vorgeschrieben. Bei Funktionsstörungen der Nieren kann die Ausscheidung der Wirksubstanz oder ihrer Abbauprodukte verlangsamt sein. Bei dem genannten Psychopharmakon ist der Effekt zwar nicht sehr ausgeprägt, spielt bei schweren Nierenfunktionsstörungen aber durchaus eine Rolle. Bei Funktionsstörungen der Nieren kann die Ausscheidung der Wirksubstanz oder ihrer Abbauprodukte verlangsamt sein. Bei dem genannten Psychopharmakon ist der Effekt mittelgradig oder deutlich ausgeprägt. Lithium wird über die Niere ausgeschieden. Dabei kommt es zu wechselseitiger Beeinflussung der Ausscheidung von Natrium, Kalium und Lithium. Sämtliche Umstände und Erkrankungen, die zu Störungen der Lithiumausscheidung führen können, sind gefährlich, da es bereits bei geringen Steigerungen der Lithiumkonzentration im Blut zu schweren Nebenwirkungen kommen kann. Wegen der anticholinergen Wirkungen der Substanz besteht bei vorgeschädigtem Gehirn eine erhöhte Gefahr, dass sich ein Delirium entwickelt. Kaliummangel erhöht die Gefahr von Herzrhythmusstörungen. Besteht ein Mangel an Kalium im Blut, muss dieser vor einer Behandlung ausgeglichen werden. Durch Blockade von alpha-1-Rezeptoren kann es zu orthostatischen Regulationsstörungen des Kreislaufes kommen. Resultat können Stürze wegen Kreislaufkollaps sein. Die Gefahr droht vor allem bei älteren Patienten. Starke alpha-1-Blockierer sind: Amitriptylin, Doxepin, Trimipramin, Clomipramin und Amitriptylinoxid. Weniger problematisch sind: Desipramin, Imipramin, Maprotilin, Mirtazapin und Nortriptylin. Durch Blockade von alpha-1-Rezeptoren kann es zu orthostatischen Regulationsstörungen des Kreislaufes kommen. Resultat können Stürze wegen Kreislaufkollaps sein. Die Gefahr droht vor allem bei älteren Patienten. Starke alpha-1-Blockierer sind: Perazin, Perphenazin, Haloperidol, Levomepromazin, Promazin und Thioridazin. Weniger stark ausgeprägt ist der Effekt bei anderen Neuroleptika. Amisulprid, Sulpirid, Pimozid und Fluspirilen gelten als unbedenklich. Suizidgefährdete Personen könnten die Substanz zu Selbstmordversuchen einsetzen. Deshalb ist bei ihnen besondere Vorsicht ratsam, zum Beispiel Suizidverträge, besondere Überwachungsmaßnahmen und die Verordnung nur kleiner Packungsgrößen. Antriebssteigernde Medikamente können außerdem dazu führen, dass die Medikamentenwirkung den Antrieb zur suizidalen Handlung bereitstellt. Bei schlechtem Allgemeinzustand, vielfach Erkrankten und bei hochbetagten Patienten ist die Anfälligkeit für gefährliche Nebenwirkungen generell erhöht. Wenn überhaupt, sollten nur geringe Dosen zum Einsatz kommen. Viele Psychopharmaka können zu Gewichtszunahme führen. Dadurch kann eine Zuckerkrankheit ausgelöst oder verschlimmert werden. Der Effekt kann in unterschiedlicher Ausprägung bei allen trizyklischen Antidepressiva auftreten, aber auch bei klassischen Neuroleptika und anderen Antidepressiva (zum Beispiel Mirtazapin). Besonders hoch ist das Risiko bei Clozapin und Olanzapin, etwas geringer bei Risperidon, Quetiapin und bei Neuroleptika von Phenothiazin-Typ. Antidepressiva können Psychosen und Manien auslösen. Die genannte Substanz kann die Blutgerinnung beeinträchtigen. Daher Anwendung bei bestehender Blutungsneigung nur mit Vorbehalt. SSRI, Venlafaxin und Duloxetin können zur Senkung des Blutzuckerspiegels führen. Die Steuerung der medikamentösen Behandlung des Diabetes kann dadurch erschwert werden. Bei Kombination besteht Gefahr eines zentralen Serotoninsyndroms: Schüttelfrost, Tremor, Muskelzuckungen, Desorientiertheit, Muskelversteifungen, Verwirrtheitszustände, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, epileptische Anfälle, Herzrythmusstörungen Blutdruckerhöhung und Labilisierung der Herzfrequenz durch das Medikament möglich; vermutlich durch dopaminerge und/oder noradrenerge Wirkung. Zusätzliches Risiko durch Blutdruckerhöhung möglich. Die Substanz kann zu Hautrötungen (Lichtdermatose) bei Bestrahlung durch UV-Anteil des Sonnenlichts führen. Ebenso beim Besuch einer Sonnenbank. Bei der Behandlung mit Tranylcypromin kann es bei gleichzeitigem Verzehr Tyramin-haltiger Lebensmittel zu lebensgefährlichen Blutdrucksteigerungen kommen. Viele Antipsychotika können Depressionen auslösen oder verstärken. Die Substanz kann zur Erhöhung des Prolaktinspiegels führen. Dadurch kann das Wachstum prolaktin-sensibler Tumore gefördert werden. Besonders Amisulprid erhöht den Prolaktinspiegel. Die Erhöhung des Prolaktinspiegels führt auch zu Milchfluss, Menstruationsstörungen, Brustdrüsenvergrößerung, Orgasmusstörungen und Impotenz. Aripiprazol, Clozapin und Quetiapin gelten als unproblematisch. Die Substanz kann durch extrapyramidale Nebenwirkungen ein Parkinsonsyndrom auslösen oder eine bestehende Parkinson-Erkrankung verschlimmern. Erhöhtes Risiko für Schlaganfälle bei älteren Patienten. Verordnung daher in der Regel nur bei stark agitierten oder fremdaggressiven Patienten sinnvoll. Die muskelentspannende Wirkung der Substanz kann bei Myasthenie zur Verstärkung der Symptome führen. Die dämpfende und muskelrelaxierende Wirkung kann Störungen der Bewegungskoordination verursachen und daher die Symptomatik der genannten Erkrankungen verstärken. Störungen der Leber- und der Nierenfunktion führen dazu, dass die Substanz oder ihre Abbauprodukte schlechter ausgeschieden werden können. Dadurch kann es zur Anhäufung im Körper kommen. Das Engwinkelglaukom wird von einigen Herstellern als Kontraindikation benannt, obwohl ein Wirkzusammenhang nicht aus dem Wirkspektrum der Substanz hergeleitet werden kann. Die muskelrelaxierende und dämpfende Wirkung kann vor allem nachts die Atemfunktion verschlechtern. Die genannte Substanz kann abhängig machen. Die Gefahr ist bei Benzodiazepinen sehr hoch. Bei Benzodiazepin-Analoga ist sie deutlich geringer, darf aber nicht vernachlässigt werden. Erhöhte Sturzgefahr durch dämpfende und muskelrelaxierende Wirkung sowie Störung der Bewegungskoordination. Besonders bei Benzodiazepinen mit langer Halbwertzeit wie Diazepam und Clobazepam. Geringer bei Oxazepam, Lorazepam oder Bromazepam. Ebenfalls geringer bei Zopiclon und Zolpidem. Die Substanz kann Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre verursachen. Die Substanz kann zu Störungen der Erregungsleitung am Herzen führen. Die Substanz kann zu einer Verstärkung der genannten Krankheitsbilder führen. Die Substanz kann zu Blutdrucksteigerung und damit auch zu sämtlichen Risiken führen, die mit erhöhtem Blutdruck einhergehen.