Aphorismen
- Wer dort, wo er ist, mit dem, was er hat, tut, was er kann, hat erfüllt, was seine Pflicht sein könnte.
- Kleine Kunst schmeichelt dem Ego des Künstlers. Große Kunst stellt Wirklichkeit dar. Sehr große Kunst sprengt die Vorstellung, dass die Wirklichkeit dargestellt werden kann.
- Leben heißt im Treibsand ausgesetzt zu sein und zu versuchen, ein Haus zu bauen, das ewig hält.
- Schmerz gehört zum Vorsatz, über die Materie hinauszuragen.
- Egozentrik ist selbstschädigend, weil das Selbst nicht ins Ego passt. Das Selbst ist Vorder- und Hintergrund. Das Ego ist nur Vordergrund.
- Der Begriff Kampf geht auf lateinisch campus = Feld zurück. Kampfbereit ist, wer das Feld der Gegensätze betritt und sich dort den Dingen stellt. Der Kämpfer tritt Widrigkeiten entgegen; um zu schützen oder zu erreichen, was ihm lieb ist. Wertschätzung ist die Grundlage dieses Kampfes. Sein Ziel ist es, Werte zu bewahren oder zu errichten.
- Zu fragen ist, was das Wort Ich überhaupt bezeichnet. Was es bezeichnet, wird erst im Bewusstsein entschieden. Bezeichnet es den Hintergrund, aus dem heraus das Bewusstsein hervorgeht, dann stimmt die Aussage: Ich bin ungeboren und unsterblich. Bezeichnet das Wort die Person, stimmt die Aussage nicht.