Abhängigkeit

Nachträgliche Bemerkungen


Die Abhängigkeit von der Bestätigung durch andere ist ein mächtiger Hemmschuh bei der Gestaltung eines selbstbestimmten Lebens. Abhängigkeit ist eine problematische Entgleisung des Bedürfnisses nach Zugehörigkeit.

Wohl jeder, der sein Verhalten achtsam beobachtet, entdeckt Tendenzen in sich, sein Verhalten mit den Erwartungen des Umfelds abzugleichen. Das ist im Grundsatz nicht falsch. Es steigert die Gemeinsamkeit. Der abhängige Mensch ist jedoch so von seinem Bedürfnis nach Zugehörigkeit beherrscht, dass er selbstbestimmte Entscheidungen, die keine Bestätigung im Umfeld finden, grundsätzlich vermeidet. Bevor er etwas tut, will er sicher sein, dass er es den anderen recht macht. Das hindert ihn daran, bei Bedarf auch gegen den Willen anderer zu tun, was ihm tatsächlich guttut.

Abhängige Muster sind weit verbreitet. Das wären sie nicht, wenn sie keine Vorteile böten. Ihr Vorteil liegt in gesteigerter Sicherheit. Wer vor einer Entscheidung prüft, ob sie konsensfähig ist, gewinnt Sicherheit auf zweierlei Art:

  1. Er mindert die Gefahr, es sich mit anderen zu verderben.
  2. Er nutzt die Lebenserfahrung anderer und senkt damit das Risiko, einsame Entscheidungen zu treffen, die er später bereuen würde.

Niedrig dosiert ist von abhängigen Mustern so viel Nutzen zu erwarten, dass der Schaden gegebenenfalls vernachlässigt werden kann. Allzu oft ist die Angst vor den Risiken selbstbestimmter Entscheidungen aber so mächtig, dass man den Abgleich übertreibt.

Im Umgang mit der Abhängigkeit sind zwei problematische Muster festzustellen:

Das Heilmittel für beide Probleme heißt Selbsterkenntnis: